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ADS und ADHS

ADS und ADHS

ADS ist die Abkürzung für "Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom".

ADHS ist die Abkürzung für "Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom".

Der Nervenarzt Heinrich Hoffmann beschrieb 1845 in seinem Buch "Der Struwwelpeter" die zwei Typen. In der Geschichte vom  "Zappelphilipp" wird der ADHS-Typ beschrieben, in der Geschichte von "Hans-guck-in-die-Luft" der ADS-Typ.

Ursachen

Als eine Ursache wird eine Störung der Informationsverarbeitung im Gehirn vermutet. Damit wir nur wichtige Informationen aufnehmen und abspeichern, werden unwichtige Informationen durch einen Filter zurückgehalten.

Kinder mit ADS / ADHS können ihre Aufmerksamkeit nicht auf Wichtiges fokussieren. Das Gehirn wird durch die vielen Informationen überlastet und wichtige Informationen gehen verloren. Es herrscht "Chaos" im Kopf, gezieltes Denken und Handeln wird blockiert.

Als weitere Ursachen werden Nahrungsmittelallergien oder-unverträglichkeiten genannt, die eine Hyperaktivität verstärken können, aber nicht die eigentliche Ursache sind.

Psychosoziale Faktoren sind ebenfalls keine verursachenden Faktoren, können sich aber ungünstig auswirken.

Die Diagnostik wird von Fachärzten durchgeführt. Neben einer Testdiagnostik, Verhaltenbeobachtungen und einer ärztlichen Untersuchung werden Informationen von Eltern, Lehrern und dem Kind, bzw. Jugendlichen erfragt.

Nicht jedes unaufmerksame oder zappelige Kind hat ADS oder ADHS. Deshalb ist eine sorgfältige Diagnose wichtig, um zu klären, warum das Kind unaufmerksam oder zappelig ist. Braucht es viel Bewegung um effektiv lernen zu können? Hat es eventuell Lernschwierigkeiten und deshalb eine hohe geistige Belastung? Hat es Schwierigkeiten mit der Motorik und verbraucht deshalb viel Energie beim Schreiben, Schneiden, Malen?

Häufig wird eine medikamentöse Therapie von den Ärzten vorgeschlagen. Diese Therapie sollte aber sehr gut überlegt werden, da die Medikamente auch starke Nebenwirkungen haben. Vor- und Nachteile sollten sorgfältig durchdacht werden. Auf jeden Fall sind verhaltenstherapeutische Maßnahmen angebracht. So lernen die Kinder z.B. beim Konzentrationstraining strukturiert an Lerninhalte heranzugehen.

AD(H)S-Kinder haben auch viele positive Eigenschaften, die leider nicht oft oder nur selten wahrgenommen werden, da die negativen Eigenschaften und die dadurch entstehenden Probleme im Alltag auffälliger sind. Durch eine sinnvolle und gezielte Förderung sollte den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Fähigkeiten zu entfalten und zu nutzen.

AD(H)S-Kinder

  • haben eine liebenswerte Persönlichkeit, Charme und Humor
  • sind liebesbedürftig, tolerant, verzeihen schnell und sind nicht nachtragend.
  • sind offen und ehrlich, reagieren spontan und leidenschaftlich.
  • haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn
  • sind meist sehr sozial engagiert und haben eine ausgeprägte Tier- und Naturliebe.
  • haben sehr feine Antennen für das Empfinden ihrer Mitmenschen. 
  • sind sehr kreativ und ständig voller Ideen, zeigen  Improvisationstalent und verfügen oft über eine künstlerische Begabung.
  • haben eine gute Vorstellungskraft, viel Fantasie und sind gute Geschichtenerzähler.
  • sind oft sehr intelligent oder hochbegabt, verfügen über eine gute Auffassungsgabe
  • sind sehr lernfähig, wenn ein Thema sie interessiert und sind dann auch erstaunlich ausdauernd und konzentriert.
  • sind schnell für Neues zu begeistern, neugierig und wissbegierig.
  • sind aktiv und sportlich, aber auch manchmal risikofreudig.